Wo sind die handlungsorientierten Methoden hin? – Eine Reflexion

13.05.2019

Analoge Methoden und Outdoortraining

Das Lernen mit „Körper und Geist“ spielt bei PRAXISFELD seit der Gründung 1992 eine große Rolle – egal wie es genannt wird: Handlungsorientiertes Lernen, Outdoortraining, Erlebnispädagogik, Action Learning, haptische Kommunikation …

Seit 1992 verbindet PRAXISFELD diese Ansätze mit dem „Business“ und war in der Anfangszeit des Outdoortrainings lange Zeit Marktführer und Wegbereiter für viele der heutigen Anbieter.

Aber wir haben uns gewandelt: Als Organisationsberatung begleiten wir heute unsere Kunden weitaus umfassender bei der Suche nach Zukunftsstrategien und deren Umsetzung. Mit dem Update der PRAXISFELD-Homepage im Jahr 2019 ist das Thema „Outdoor“ endgültig von der Homepage verschwunden.

Überzeugt sind wir aber immer noch davon, dass Entwicklung nicht rein kognitiv passiert. Im Gegenteil, Entwicklung kann beschleunigt und gefestigt werden, wenn Settings geschaffen werden, die Emotionen und Erleben ermöglichen. Dieser Gedanke wird in unseren Projekten weiter leben.

Wir merken sogar, dass diese Erfahrungsräume wieder wichtiger werden: Organisationen funktionieren heute in der Regel nicht mehr rein hierarchisch und nur von oben gelenkt. Wertschöpfung entsteht in kleinen Einheiten, in der Literatur auch „Nachbarschaften“ genannt, die im Rahmen der Organisation selbstständig und nah am Kunden Entscheidungen treffen können und müssen.

Damit das funktioniert, bedarf es einer horizontalen Vernetzung innerhalb der Organisation, über alle Ebenen hinweg. Und dabei können analoge Methoden helfen, die Vernetzung ganz praktisch herausfordern und erlebbar machen.

Früher konnte dieser Effekt nur in der Praxis nachgewiesen werden. Heute können die Neurobiologen sogar erklären, was im Gehirn des Menschen passiert und wie groß der Einfluss solcher Erfahrungen ist.

Die meisten unserer heutigen Methoden sind immer noch analog und handlungsorientiert, wenn auch materialtechnisch ganz anders als früher: Das funktioniert in großen und kleinen Gruppen, mal drinnen und hin und wieder auch mal draußen, mal umfassender und mal eher nebenbei. Zwischen handlungsorientierten Methoden und „normalen“ Methoden gibt es keine Grenze. Es muss nicht immer eine aufwendige Inszenierung sein. Lebendige Settings schaffen immer eine positive Wirkung auf den Entwicklungsprozess, sie sind im engsten Sinne des Wortes „handlungsorientiert“ … auch weil Handlung die elementare Einheit der Selbstbeobachtung und Selbstbeschreibung sozialer Systeme ist (vgl. Niklas Luhmann, Soziale Systeme, „Kommunikation und Handlung“).