Um ein Unternehmen zu steuern, muss man Entscheidungen treffen. In der systemtheoretisch fundierten Variante des Organisationsverständnisses sagen wir, dass Organisationen aus nichts anderem bestehen als aus kommunizierten Entscheidungen. Auch ohne diese abstrakte Definition ist es einleuchtend, das Organisationen über Entscheidungen gesteuert werden.
Im Podcast führen wir die Unterscheidung zwischen Einzelentscheidungen für ganz spezifische Situationen ein, sowie auf der anderen Seite "Meta-Entscheidungen", die wir Prämissen nennen. Diese Prämissen sind der Rahmen bzw. die Leitplanken für Einzelentscheidungen.
Es braucht diese Prämissen, damit Entscheidungen nicht immer wieder neu erfunden werden müssen. Sie schaffen Sicherheit über eine Richtung in der Organisation, ohne aber idealerweise die Flexibilität für die spezifische Situation zu stark einzuschränken. So wissen alle an Entscheidungen Beteiligte um ihren Gestaltungsspielraum und rote Linien.
Damit wird aber auch klar: Wer die Entscheidungsprämissen setzt, beeinflusst langfristig die Organisation.
Hier könnte man versucht sein, zu denken, dass Entscheidungsprämissen vor allem strategische Ziele umfasst. In der Luhmannschen Definitionswelt, auf der wir aufbauen, ist dies jedoch nur eine mögliche Prämisse.
Neben den Zielen, auch Zweckprogrammen genannt, gibt es noch einen zweiten Typ von Programmierung der Organisation: Die Konditionalprogramme. Diese gehen Hand in Hand mit den Zielen, beschreiben aber deren prozess- und regelhafte Umsetzung. Und dann gibt es noch - als weitere entscheidbare Prämissen - die Kommunikationswege und das Personal.
Was nützt es, die Prämissen zu kategorisieren? Man eröffnet neue Suchfelder, wenn man irgendwo nicht weiter kommt. Und da Kultur als nicht entscheidbare (!) Entscheidungsprämisse auch noch immer mitläuft, haben wir einen vollständigen Überblick über mögliche systemische Stellhebel und Interventionsfelder in der Gestaltung von Organisationen.
Dauer: 1:20 Std.