In den letzten Monaten wurden wir oft gefragt, ob wir es nicht komisch finden, gerade jetzt ein neues Büro zu bauen. Die Frage ist naheliegend. Aber trotzdem sind wir uns sicher: Ein gemeinsamer Bürostandort wird auch in Zukunft für ein Unternehmen wichtig sein. Die Corona-Pandemie hat dies nicht verändert. Sie hat vielleicht sogar den Bedarf geschärft. Vermutlich nicht den Bedarf nach Büroarbeit in Einzelbüros hinter verschlossener Tür. Aber den Bedarf an Büroarbeit mit passenden Konzepten.
Bei uns ist es so, dass ein großer Teil unserer Arbeit sowieso beim Kunden oder mit dem Kunden in Besprechungs- und Workshopräumen geschieht. Im Homeoffice können viele von uns schon seit mehr als zehn Jahren arbeiten und haben das auch getan. Kommunikation und Absprachen lassen sich auch über Distanzen organisieren, ob am Telefon oder in Online-Meetings. Sicherlich ist das in den letzten Jahren einfacher und spätestens in den letzten Monaten für fast alle auch üblicher geworden. Aber es ist nicht neu. Gleiches gilt für hohe Flexibilität bei der eigenen Wahl von Arbeitszeit und Arbeitsort. Das ist je nach Tätigkeit und Rolle nicht immer für jeden möglich und war auch nicht immer selbstverständlich. Aber eine neue Erfindung ist auch das nicht. All diese Dinge sind im digitalen Zeitalter zumindest für viele von uns schon mehr oder weniger normal. Auch in Zukunft möchten wir all diese Möglichkeiten nicht missen.
Also: Wer braucht noch ein Büro?
Die Grundidee jedes Unternehmens ist die Überzeugung, dass sich bestimmte Probleme besser durch Kooperation lösen lassen als allein. Dafür wurde das Unternehmen gegründet. Aber echte Kooperation lässt sich nur zum Teil organisieren. Um die Möglichkeiten auszureizen, braucht es immer auch zufällige und überraschende Momente der Kooperation: Kolleginnen und Kollegen begegnen sich, beobachten sich bei der Arbeit, kriegen mit, was andere tun, lachen gemeinsam, tauschen sich im Türrahmen stehend aus, schauen sich über die Schulter, geben unaufgeforderte Hinweise und entwickeln spontane gemeinsame Lösungen. In der Regel steigert dieses „Voneinander-Mitbekommen“ nicht nur den Spaß an der Arbeit, sondern auch Tempo und Arbeitsqualität. Gemeinsame Dienstleistungen und Produkte werden besser.
Unser neues „PRAXISFELD“ ist daher kein normales Büro, es ist genau um diese Idee der Kooperation gebaut. Wir wollen, dass möglichst viele Personen möglichst viele andere Personen bei der Arbeit treffen und erleben. Für uns sind Kooperation und Co-Kreation – gerade auch der Teil, der nur in persönlicher Begegnung entsteht – ein wichtiges internes Qualitätssicherungs-Tool und Keimzelle neuer Perspektiven und Erkenntnisse für die Arbeit mit unseren Kunden.
Wir wollen und glauben, das Sie als Kunden das am Ende an unserer Arbeit merken.
Daher schließt das Büro-Konzept Sie auch ausdrücklich mit ein:
Herzlich willkommen im neuen „PRAXISFELD“, unserem Büro-Neubau in Remscheid-Lennep.
Die Türen sind nicht nur gläsern, sondern in der Regel auch offen.
Wir berufen uns bei diesem Konzept unter anderem auf den Soziologen Dirk Baecker, der die Relevanz von direkten Nachbarschaften im digitalen Zeitalter beschreibt und auf den Management-Autoren Reinhard Sprenger, der schon vor vielen Jahren den Effekt beschrieben hat, dass sich die Leistung von Teams, die an einem Ort zusammen arbeiten in der Regel nicht im Mittelmaß einpendelt sondern sich an der Bestleistung orientiert. Viele moderne Ansätze aus den Bereichen New Work und Agilität greifen diese Ideen auf.
Nachfolgend erzählen wir Ihnen, wie wir diese Ideen in unserem Gebäude umgesetzt haben:
- Zunächst müssen die Mitarbeitenden gerne kommen. Deshalb haben wir bei der Raumgestaltung viele natürliche Materialien wie Holz und Lehm sowie helle Farben gewählt und lassen so viel Tageslicht wie möglich in die Räume.
- Insgesamt ist auch im Gebäude sehr viel Glas verbaut. Niemand ist unsichtbar und wir sehen uns gegenseitig bei der Arbeit.
- Es gibt sehr unterschiedliche Arbeitsplätze und Orte, die man je nach Tätigkeit und Geschmack spontan nutzen oder vorher reservieren kann.
- Niemand hat einen festen Platz und einen eigenen Schreibtisch. Häufig wechselnde Umgebungen einschließlich wechselnder Nachbar*innen sind erwünscht und durch entsprechende Arbeitsorganisation leicht möglich. Und trotzdem darf es natürlich persönliche Lieblingsplätze geben.
Ein Rundgang durch das neue PRAXISFELD
Folgen Sie uns auf einem Rundgang über das Gelände und durchs Gebäude:
Sie erreichen uns in zwei Minuten zu Fuß vom Bahnhof, per Auto oder Fahrrad. Es gibt ausreichend Parkplätze, auch mit Lademöglichkeit für Elektro-Autos und -Fahrräder, natürlich gespeist aus unserer Solaranlage.
Im Gebäude wählen Sie den Weg in die erste Etage, vorbei am WC (und der Dusche, für die Radfahrer oder Mittagspausen-Sportler) und betreten durch die große Glastür das „PRAXISFELD“.
Direkt beim Reinkommen haben Sie den Durchblick … komplett durchs Gebäude bis in den Garten hinein.
Gleichzeitig stehen Sie schon mitten auf der GEMEINSCHAFTSFLÄCHE mit sechs Arbeitsplätzen, großem Sessel und Zugang zu allen anderen Bereichen. Hier ist alles erwünscht, was durch „mittlere Lautstärke“ gekennzeichnet ist: Jede Arbeit, die es erlaubt, zwischendurch auch mal nach rechts und links zu schauen, kurze Absprachen und spontane Telefonate.
Ein wenig geschützt wird der Bereich durch zwei mobile SCHRANKELEMENTE. Dort haben alle Kolleg*innen Platz, sich und ihre sieben Sachen im persönlichen Fach so zu organisieren, wie es individuell passend erscheint. Wenn die Fläche für ein Stand-up-Meeting gebraucht wird, sind die Schränke schnell an den Rand gerollt.
Neben der Gemeinschaftsfläche befindet sich der WERKRAUM mit Druckern, Schränken und Tischen für alles das gelagert und organisiert werden muss.
Gegenüber der Gemeinschaftsfläche befinden sich insgesamt sieben „LAUT-UND-LEISE-BOXEN“. Hier sind alle Tätigkeiten passend, bei denen es – wie der Name schon sagt – etwas lauter oder leiser zugeht: Besprechungen und Zusammenarbeit, geplante längere Telefonate und Online-Meetings oder konzentrierte Konzeptarbeiten. Die Boxen sind unterschiedlich eingerichtet und können je nach Geschmack und Bedarf genutzt werden:
1) SOFABOX. Zum Lesen, für Coachings, für die Yoga-Einheit oder auch die kleine Pause zwischendurch. Hier kann man auch den Vorhang zu ziehen.
2, 3 und 4) EINZELBOXEN. Je ein Arbeitsplatz. Zweimal mit besonders guter Ausstattung auch für Arbeit mit Grafik- und Multimedia-Software, einmal mit Besprechungsecke.
5) DOPPELBOX. Für parallele Arbeiten am gleichen Thema oder für alle, die Zweierbüros und ein bisschen Enge mögen.
6) DREIFACHBOX. Ein mobiler Tisch, ein großer Monitor, viele Schallschlucker. Besonders geeignet für (Online-)Meetings mit 3 Personen im gleichen Raum. Auch für Besprechungen am Stehtisch.
7) BESPRECHUNGSBOX. Doppelte Größe. Tische und Stühle. Blick in den Garten. Kleine Bibliothek. Für Meetings ideal.
KÜCHE und ESSZIMMER. Für uns schon immer ein besonderer Ort der Kommunikation, vor allem auch beim gemeinsamen Kochen und Essen. Hier darf immer geredet werden. Das geht am großen Esstisch, aber auch auf der gemütlichen Couch.
AUSBLICK. Bleibt noch die Dachterrasse. Mit Blick auf das historische Bahnhofsgebäude in Lennep und den Wald im Hintergrund … und auf das Gerümpel des benachbarten Bauunternehmens. Mitten im Leben und doch ein wenig aus der Vogelperspektive. Eine tolle Metapher für unseren Beratungsalltag. Ein herrlicher Ort zum Arbeiten … oder um Pause zu machen.
Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich der ZEIT:RAUM mit seinen drei innovativen und wunderschönen Workshopräumen, der bald mit einer eigenen Website zu finden sein wird. Den ZEIT:RAUM nutzen wir für die offenen Angebote der PRAXISFELD-Akademie und für Workshops mit unseren Kunden. Und wir vermieten ihn auch ganz unabhängig von PRAXISFELD für Meetings und Seminare.
Aktuell ist das Ganze noch ein wenig Zukunftsmusik und uns beschäftigt natürlich auch die Frage, wie und wann wir das ganze unter Corona-Bedingungen so nutzen können, wie es gedacht ist. Wir sind aber zuversichtlich, dass sich all das im Jahre 2021 positiv entwickeln wird. Zum Jahreswechsel 2020/2021 steht der Büro-Umzug an und wir sind trotz allem in großer Vorfreude auf unser neues PRAXISFELD ... als perfekte Ergänzung zu Homeoffice und Arbeit beim Kunden.
Autor: David Agert