Das Ding mit der Unternehmenskultur

11.09.2024

Tag 3 des 7. (von 8) Moduls der Weiterbildung für systemische Organisationsentwicklung drehte sich unter anderem um Unternehmenskultur.

Von „Och ne!“ bis "Yuhuu" reihen sich die Reaktionen, um diesen Begriff. Ich spoilere an dieser Stelle die Rückmeldungen heute: „Danke, das hilft mir in meiner Arbeit weiter.“…
...und teile an dieser Stelle die zentralen Erkenntnisse:

Zunächst empfinden wir N. Luhmanns Hinweis, von Kulturen statt von einer Kultur zu sprechen, als hilfreich. Dies spiegelt viel eher wider, was man in der Praxis beobachtet.

Kulturen sind über die Zeit informal geschaffene Lösungen (Bündel an Werten, informalen Regeln, Praktiken, Mustern...), die Erwartungen bilden, an denen sich Entscheidungen orientieren (= nicht-entscheidbare Entscheidungsprämisse). Denn weder funktioniert es, noch macht es Sinn, dass alles in einer Organisation formal geregelt werden kann -> brauchbarer Spielraum.

Über Kultur kann per se nicht entschieden werden.

Welche Hebel von Kulturentwicklung gibt es denn?

Über Führung:

  • Führung (nicht nur durch formale Hierarchien) formt Kultur + ist durch ihr Verhalten, Entscheidungen/Nicht-Entscheidungen, Stimmungen... "kulturprägend" z.B. Wie reagiert Führung, wenn Fehler passieren?

Über Bande = Organisationsdesign:

  • Verhältnisse verändern, um anderes Verhalten zu erzeugen: wo müssen wir das, was wir haben wollen, wie organisieren? z.B. Gemeinsame Meetings/ Abstimmungsprozesse zur bereichsübergreifenden Kommunikation.

Über die Reflexion wie Businessthemen & kulturelle Muster verbunden sind:

  • Welche informellen Entscheidungsprämissen machen uns zukunftsfähig/ welche gefährden uns? z.B. "Im kirchlichen Sektor nehmen wir alle mit und kündigen niemandem, trotz wiederholtem Regelverstoß.

durch formale Entscheidungen:

  • Was sollten wir in formale Entscheidungen überführen (Formalisieren), um Erwartungen zu transportieren?

Durch Krisen:

  • Was können wir daraus lernen?

Lohnt sich Kulturarbeit?

Ja und gleichzeitig sollte man nicht desillusioniert sein, wenn man daran denkt eine Kultur kann "ausgetauscht" werden, denn es ist eher durch einzelne Stellhebel umsetzbar - eine Art "Sisyphusarbeit", was es dennoch lohnenswert macht.

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